Das alte Bremerhavener Kalksandsteinwerk sollte ursprünglich neuen Einkaufsmärkten weichen.
Nach Protesten möchte jetzt die Leher „Projektgruppe Kistnergelände“bei der Umgestaltung der Industriebrache möglichst viele Bürger einbeziehen.
Die Artikel links und oben erschienen im SONNTAGSJOURNAL der Stadt Bremerhaven
Im WESER KURIER erschien der folgende Artikel:
ORIGNALTEXT WESER KURIER 21.11.2006
Abrissbirne unerwünscht
Bürger wollen bei der Umgestaltung einer Industriebrache mitredenn
BREMERHAVEN (KDE). Neue, einfallsreiche Modelle des Zusammenlebens sind gefragt. Dazu zählen generationenübergreifende Wohnformen ebenso wie Vereinsaktivitäten und Stadtteilprojekte. Vielversprechend klingt da der Anlauf einer Bremerhavener Initiative, die bei der Umgestaltung einer Industriebrache eine möglichst breite Bürgerbeteiligung organisieren will.
Bei dieser Brache geht es um das Gelände der früheren Bremerhavener Baustofffirma Kistner, zu der auch ein Kalksandsteinwerk mitten im Stadtteil Lehe gehörte, Zunächst hatte die Wirtschaftsförderung auf Betreiben des Oberbürgermeisters. dafür gesorgt, dort einen Discounter und einen Supermarkt anzusiedeln. Die dafür üblich gewordene Schlicht-Architektur sorgte allerdings auf der Stadtteilkonferenz für Proteste.
Die SPD stoppte auf einem Parteitag umgehend diese Planungen - wohl auch aus Verärgerung über die Abrissbirnen-Orientierung ihres Oberbürgermeisters beim Umgang mit historischen Gebäuden. Dieser
stuft solche Bauten gerne als "alte Schabracken" ein.
Die damit entstandene Möglichkeit zum erneuten Nachdenken nutzt nun eine Gruppe Leher Bürger, an der auch Fachleute eines Unternehmens für Moderation und Beratung beteiligt sind. Sie wollen gemeinsam mit den Bürgern Ideen entwickeln, die aus den bisherigen gedanklichen Sackgassen herausführen.
Die Leher "Projektgruppe Kistnergelände" möchte so einen Kontrapunkt zum Üblichen setzen, Es sei falsch, den vor Ort vorhandenen Sachverstand der Bürger nicht zu nutzen und statt dessen zu meinen, solche Entscheidungen könnten in derselben Qualität hinter verschlossenen Türen "ausbaldowert" werden, lautet ihre Position.
"Wir wollen exemplarisch vorführen, wie eine gute Bürgerbeteiligung laufen könnte", sagt Renate Beisner von der Projektgruppe. Wenn dies gelingt, könnte einer der zukunftsträchtigen Wege in der Stadtentwicklung Konturen bekommen - eine umfassende Bürgerbeteiligung nicht nur in Worten zu beschwören, sondern in Taten zum Wohle der Stadt auszunutzen.
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